Call for papers

Die 62. Jahrestagung der Gesellschaft für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften des Landbaues e.V. (GEWISOLA) findet von Mittwoch, den 7. September, bis Freitag, den 9. September 2022, an der Universität Hohenheim in Stuttgart statt. Die Universität Hohenheim, Fakultät Agrarwissenschaften und die Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen, Fakultät Agrarwirtschaft, Volkswirtschaft und Management laden zur Teilnahme und Einreichung von Beiträgen zum Thema

Resilienz von regionalen und globalen Wertschöpfungsketten der Agrar- und Ernährungswirtschaft


ein. Zu diesem Thema bitten wir um die Einreichung schriftlicher Beiträge, die auf der Tagung vorgetragen werden sollen. Auch Poster, die präsentiert werden sollen, sind willkommen. Beiträge zu anderen Themen können ebenfalls eingereicht werden, wenn sie den Stand des Wissens bezüglich wirtschafts- und sozialwissenschaftlicher Fragen der Land- und Ernährungswirtschaft erweitern.
Auf der Jahrestagung sollen darüber hinaus in selbstorganisierten Arbeitsgruppen aktuelle Fragestellungen diskutiert werden. Prä-Konferenzaktivitäten sind ebenfalls möglich. Für beide Formen der Aktivität bittet das Programmkomitee um Vorschläge. 

Erläuterungen zum Tagungsthema

Die Klimakrise, technologischer und gesellschaftlicher Wandel, Bevölkerungswachstum und damit verbundene Nachfrageänderungen sowie die dramatischen Verluste von Biodiversität und die Übernutzung natürlicher Ressourcen bewirken, dass die Agrar- und Ernährungswirtschaft einem starken Veränderungsdruck unterliegt. Für die agrarische Landnutzung ändern sich vielerorts die natürlichen Standortbedingungen und dadurch langfristig auch die Grundlagen für Anbau- und Tierhaltungssysteme sowie für Ertragspotentiale und -stabilitäten.

Dadurch unterliegen schließlich auch die Funktionsfähigkeit und Beständigkeit sektoraler Wertschöpfungsketten einer zunehmenden Unsicherheit. Damit sind weitreichende, regional und global wirksame ökologische, ökonomische und gesellschaftliche Veränderungen verbunden, deren Richtung und Ausmaß oft schwer einzuschätzen sind und die häufig als ökologische und politische Krisen auftreten. Dies wirft die Frage nach der Resilienz regionaler und globaler Wertschöpfungsketten der Agrar- und Ernährungswirtschaft auf, also ihrer Fähigkeit, mit Veränderungen und Störungen umzugehen, ohne zentrale Funktionen und Leistungen zu verlieren:

  • Wie schnell und wie gut können einzelne Wertschöpfungsketten im Falle umweltbedingter Angebotsschocks reagieren? 

  • Wie verletzlich sind Wertschöpfungsketten und ihre Akteure insbesondere auch über nationale Grenzen und die Grenzen von Wirtschaftsräumen hinweg? 

  • Wie sind daraus resultierende Risiken, aber auch Handlungsfähigkeiten unter den beteiligten Akteuren (Landwirtschaft, Verarbeitung, Handel, Verbraucher*innen und Bürger*innen in unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichten) verteilt? 

  • Welche Entwicklungen und Einflussfaktoren fördern, welche beinträchtigen die Resilienz von Agrarsystemen und Wertschöpfungsketten und wie kann sie durch geeignete (agrar-)politische Instrumente und andere institutionelle Arrangements gestärkt bzw. gesichert werden? 

  • Inwieweit kommt es zu Zielkonflikten zwischen der bei weltweit wachsender Bevölkerung weiterhin notwendigen Realisierung hoher Versorgungsleistungen einerseits und der nachhaltigen Gewährleistung von Regulierungs- und kulturellen Leistungen andererseits und wie lassen sich solche Zielkonflikte entschärfen?

Einladung zur Einreichung von Beiträgen zu folgenden Themenbereichen

Angesichts dieser Fragen möchten wir insbesondere, aber nicht ausschließlich, zur Einreichung sowohl theoretisch-konzeptioneller als auch empirischer Beiträge aus den folgenden Themenbereichen einladen:

  • Analyse der Resilienz unterschiedlicher Landnutzungssysteme auf unterschiedlichen Governance-Ebenen (z. B. konventioneller versus ökologischer Landbau, Vergleich unterschiedlich diverser Landnutzungssysteme, regionale versus über- und transnationale Wertschöpfungsketten etc.)
  • Bedeutung von Biodiversität und einhergehenden Ökosystemleistungen bei der Aufrechterhaltung von Ertragspotentialen und der Gewährleistung von Resilienz
  • Verteilung von ernährungsbedingten Risiken innerhalb der Gesellschaft
  • Risikomanagement in der Landwirtschaft sowie in den vor- und nachgelagerten Stufen der Wertschöpfungsketten, insbesondere angesichts der Klimakrise und zunehmender Witterungsextreme
  • Umbau und notwendige Investitionen in der Tierhaltung zur Steigerung der Resilienz
  • Gewährleistung der Versorgungssicherheit einschließlich diesbezüglich relevanter sozialer Aspekte

Digitalisierung zur Steigerung der Resilienz im Agrar- und Ernährungssektor

  • Bildung und Beratung als Einflussfaktoren auf die Resilienz von Wertschöpfungsketten im Agrar- und Ernährungssektor
  • Staatliche Fördermaßnahmen für eine höhere Resilienz in agrar- und ernährungswirtschaftlichen Wertschöpfungsketten
  • Rolle der Gemeinsamen Agrarpolitik bei der Realisierung und Ausweitung von Ökosystemleistungen
  • Wir freuen uns sowohl über Beiträge aus der (Agrar-)Ökonomie und (Agrar-)Soziologie als auch aus anderen Disziplinen, wie z. B. Kommunikationswissenschaften, Psychologie, Geographie und Politikwissenschaft.

    Wichtige Hinweise und Vorlagen zur Einreichung von Konferenzbeiträgen finden Sie hier.


    Tagungsort

    Universität Hohenheim
    Schloss 1     |     Die einzelnen Veranstaltungsräume werden zu Beginn des Sommersemesters 2022 bekannt gegeben     | 
    D-70599 Stuttgart

     

     

    Tagungsgebühr

    Frühbucher bis 31.07.2022: 50 EUR (GEWISOLA-Mitglieder) / 60 EUR (Nichtmitglieder)

    Normalbucher 01.08.2022 - 02.09.2022: 60 EUR (GEWISOLA-Mitglieder) / 70 EUR (Nichtmitglieder)

    Vor-Ort-Anmeldung  07.09.2022 - 09.09.2022: 80 EUR (ausschließlich Barzahlung)